Um 1400 in Tournai/Flandern geboren, zählt Rogier van der Weyden zu den größten Künstlern der altniederländischen Malerei. Ab 1435 mit seiner Familie in Brüssel lebend, war Rogier nicht exklusiv an die Stadt als Auftraggeber gebunden, sondern konnte beispielsweise auch Aufträge des reichen Bürgertums und des burgundischen Hofes ausführen. 1444 war Rogier so vermögend, dass er in Brüssel ein Haus in herrschaftlicher Lage kaufen konnte. Sein hohes soziales Ansehen spiegelt sich in seiner Mitgliedschaft in der zur Kirche Saint-Jaques-du-Coudenberg gehörenden Bruderschaft vom Heiligen Kreuz, der auch der burgundische Herzog und viele Mitglieder des Hofes angehörten. Sein Ansehen als Maler zeigen auch zahlreiche Aufträge, die er von ausländischen Höfen erhielt. 1449 erwarb Leonello d’Este, Herzog von Ferrara, mehrere Gemälde Rogiers, so beispielsweise ein Triptychon mit einer Kreuzabnahme. In einer 1459 redigierten Sammlung von Biographien berichtete Bartolomeo Facio davon, dass Rogier („Rogerius Gallicus“) im Jubeljahr 1450 eine Pilgerreise nach Rom unternommen habe (Abb.: Kupferstich, Jan Wierix, 1572/Ausschnitt).
Von Jan Wierix – http://www.courtauld.org.uk/netherlandishcanon/lampsonius/individual-crops/large/07.html, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33422863